NEWSLETTER Nr. 11, Juni 2023

„Früh und ehrlich“ raus aus der Krise

Podiumsdiskussion über Transparenz und Nachhaltigkeit von Insolvenzverfahren

Symptomatisch, dass über ein zentrales Thema der Wirtschaft nicht oft offen gesprochen, sondern sogar meist darüber geschwiegen wird, oder nur kurzzeitig zum „Aufreger der Woche“ wird, wenn sich etwa der Bundeswirtschaftsminister zugegebenermaßen äußerst unglücklich ausdrückt, wie Robert Habeck im Semptember 2023 in der ARD-Sendung „Maischberger“. Das Gesagte ist so unsinnig, dass es hier nicht wiederholt werden muss, ebenso wenig das gleich loshämmernde Bombardement von Beschimpfungen wie „intellektuelle Insolvenz“ insbesondere aus Reihen der CDU/CSU. Fest steht: Über Insolvenzen wird in der Öffentlichkeit allzu selten qualifiziert diskutiert. Das wird alledings auch beim XI. Turnaroundkongress am 22. und 23. Juni 2023 anders sein: Unter dem direkt infrage stellenden Titel „Wie transparent und nachhaltig sind Insolvenzverfahren?“ führen drei erfahrene Praktiker unter der Regie von Moderator Prof. Dr. Hans Haarmeyer am zweiten Kongresstag eine offene und ehrliche Podiumsdiskussion. Mit der Gesprächsrunde aus Insolvenzverwalter Rolf Rombach, Insolvenzrichter Dr. Stephan Beth und Unternehmer Jens Pohlmann beginnt ab 12 Uhr die Session D „Nachhaltigkeit & Erfolg“.

„Auch für Insolvenzverwalter ist es unerlässlich, die Ergebnisse ihrer Arbeit transparent zu dokumentieren“, schickt beispielsweise Rolf Rombach als seine These voraus. Der Rechtsanwalt, Diplom-Betriebswirt und Fachanwalt für Insolvenzrecht gründete bereits im Jahr 1991 in Erfurt die Kanzlei Rombach Rechtsanwälte Insolvenzverwalter und hat seitdem in seiner mehr als 30-jährigen Berufspraxis zahlreiche Unternehmen begleitet mit den Schwerpunkten Insolvenzverwaltung, Sachwaltung, Wirtschaftsrecht in Sanierung und Restrukturierung sowie als Sanierungsgeschäftsführer. „Zahlen, Fakten & mehr: Alles, was Sie brauchen, um sich ein vollständiges Bild zu machen“, heißt es groß in der Überschrift zu seinem Profil auf der Kanzlei-Website. Rolf Rombach besucht seit vielen Jahren als Publikumsgast den Turnaroundkongress, wie er bekennt: „Für mich ist es wichtig, nicht nur neue Sanierungsansätze zu erfahren, sondern meinen Blick auf bisher unbekannte Unternehmensstrategien zu erweitern.“ Diesmal gestaltet er das Programm auf der Bühne als Diskutant mit.

„Der frühe, ehrliche Blick auf das Unternehmen in der Krise ist maßgeblich für den Erfolg jeder Sanierung“, lautet die These von Dr. Stephan Beth im Vorfeld der Podiumsdiskussion. Der Insolvenzrichter und stellvertretende Direktor am Amtsgericht Ludwigshafen weiß aus einer Vielzahl von Verfahren unter seiner Führung, dass eine Unternehmenskrise vielfältige Ursachen haben kann. „Unabhängig davon, ob die Bemühungen um einen Turnaround vor oder im gerichtlichen Verfahren stattfinden, setzen alle Maßnahmen eine profunde Analyse der Ursachen des Misserfolgs voraus. Sie ist auch unabdingbar für eine transparente Einbindung der Stakeholder.“ Die Herausforderungen für Unternehmen seien „aktuell groß“, betont er: „Ein Nachdenken über kreative und flexible Möglichkeiten zur Gestaltung von nachhaltigen Transformationsprozessen sei mithin besonders gewinnbringend. Hier kann der Turnaroundkongress aus meiner Sicht einen wichtigen Beitrag leisten, indem er zu einem Dialog zwischen den Professionen einlädt.“ Einen dieser Dialoge bereichert Dr. Stephan Beth in der Podiumsdiskussion.

„Ein transparentes Messsystem ermöglicht alle Optionen. Ein fehlendes Messsystem verhindert Entscheidungen“, konstatiert Unternehmer Jens Pohlmann, Geschäftsführender Geschäftsführer der ProContur GmbH, in seiner Theme zur Podiumsdiskussion. Er weiß, wovon er redet, denn Pohlmann hat selbst ein Insolvenzverfahren erfolgreich gemeistert. „Ohne ein transparentes Messsystem hätte ich die Schieflage nicht frühzeitig erkennen können. Durch dieses frühzeitige Erkennen standen mir alle Optionen offen wie ein Schutzschirmverfahren oder eine überzeugende Verhandlungsposition gegenüber der Bank. So konnte alles gut vorbereitet werden.“ Der Unternehmer argumentiert zur aktuellen Lage: Durch die derzeit ständigen Wandel in allen Unternehmensbereichen wie Personal, Lieferketten, Finanzierungsveränderungen seit es „enorm wichtig, die Auswirkungen der Veränderungen zu sehen“. Die Themen beim Turnaroundkongress 2023 wie Restrukturierung, Messsysteme oder Führung seien daher „wichtiger denn je“, unterstreicht Jens Pohlmann.

Wie Unternehmen kreativ und kompetent ihre Krisen überwinden

Ulrich Kammerer berichtet über Sanierungen als Erneuerung

Ulrich Kammerer stößt in Unternehmen auf ähnliche Probleme mit spezifischer Ausprägung und verhilft Unternehmern zu Lösungen.
Ulrich Kammerer stößt in Unternehmen auf ähnliche Probleme mit spezifischer Ausprägung und verhilft Unternehmern zu Lösungen.

„Wir stellen immer wieder fest, dass jeder Fall, bei aller grundsätzlichen Identität der Probleme, in seiner spezifischen Ausprägung äußerst unterschiedlich ist und individueller Vorbereitung und Gestaltung bedarf“, berichtet Ulrich Kammerer über seine Praxiserfahrung. Er wird in seinem Vortrag zum XI. Turnaroundkongress 2023 einige Fallgestaltungen aus der Praxis vorstellen und damit vor allem exemplarisch wirksame Lösungen. „Sanierung als Erneuerung“ ist deshalb sein Beitrag betitelt. Er ist Vorstand der UKMC – Ulrich Kammerer Management Consulting – Die Unternehmerretter.

Allein die Empfehlungen von Unternehmenskunden auf der der UKMC-Website lesen sich derart positiv, dass schon dies starkes Interesse am praxisnahen Vortrag von Ulrich Kammerer auslösen dürfte:

„Herr Kammerer bietet eine sehr persönliche und individuelle Beratung an und behält dabei die Gesamtsituation im Auge. Die erarbeiteten Lösungen stellen die Zukunftsfähigkeit des Kunden in den Mittelpunkt und berücksichtigen die wirtschaftlichen Interessen aller Beteiligten.“ Oder: „Es wird passend zur Firma die aktuell sinnvollste Beratung angeboten und die gegebenenfalls noch notwendigen Experten hinzugezogen. Die Firma verfügt über ein sehr großes Netzwerk, in dem sie sich gut aufstellen kann. Besonders für kreative Lösungen wird auch beraten.“
Oder: „Dieser Mann ist unglaublich. Wir sind durch unseren Schlamassel noch nicht durch, aber wenn einer es schafft, dass wir es schaffen, dann er.“
Oder auch: „In meinen Kernbereichen Wirtschaftsauskunftei und Inkasso muss ich immer wieder erleben, wie vernünftige mittelständische Firmen den optimalen Zeitpunkt sich zukunftssicher aufzustellen verpassen. Die häufige Folge ist die Insolvenz. In der strategischen Überlegung alte Zöpfe abzuschneiden und sich neu und erfolgreich auszurichten, unterstützt die UKMC mit Herrn Ulrich Kammerer perfekt, zwar einen im ersten Moment schmerzhaften Schnitt zu machen, am Ende gewinnen aber alle – auch die Gläubiger, die ich vertrete. UKMC ist hier der perfekte Berater und Begleiter.“

Ulrich Kammerer freut sich auf seinen Auftritt und die Veranstaltung: „Der Turnaroundkongress bietet jedes Jahr allen Interessierten eine Plattform, um neue Trends und Möglichkeiten in der Bewältigung von Krisen kennenzulernen und sich intensiv darüber auszutauschen.“ Akademische Erkenntnisse verbunden mit Praxiserfahrungen, neuen Instrumenten und Werkzeugen ergeben nach seiner Ansicht „eine spannende Melange für Profis“. Für Ulrich Kammerer „eine Veranstaltung, die keiner an Turnarounds interessierter Entscheider aus der Wirtschaft verpassen sollten“.

Zur Anmeldung geht es hier:
Thomas Bauernhansl